In der Flaute die Segel setzen

Nach einer Studie des IAB wirkt sich die Wirtschaftsflaute vor allem bei exportabhängigen Vollzeitjobs aus. Mit Kurzarbeit können dabei Entlassungen umgangen werden. Es ist also eine Schwachheit und noch keine Krise. Aber die Zahl der Kurzarbeiter ist im dritten Quartal 2019 auf immerhin 64000 gestiegen. Auch geleistete Überstunden gehen zurück. Zudem haben vier Millionen Menschen mehr als einen Job. Das alles sind Anzeichen einer abflauenden Konjunktur. Das macht sich in „konjunkturnahen Branchen“ bemerkbar: So ist ein deutlicher Rückgang der Nachfrage an Arbeitskräften zu verzeichnen. Zeitarbeiter werden abgebaut, zunehmend auch im Dienstleistungssektor, der bislang noch als „robust“ gilt. Doch in den konjunkturunabhängigen Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung oder Unterricht ist eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften zu erkennen. Es ergibt sich: Es gibt Bereiche mit einer Flaute und Bereiche mit ansteigendem Wind. Ähnlich dem Kapitän auf dem Schiff haben die politisch Verantwortlichen (Kapitän) das Gemeinwesen, für das sie Verantwortung tragen (Schiff), so zu steuern, dass sie günstige Winde nutzen und Flauten umgehen. Es gilt, die Segel konsequent und verlässlich zu setzen. Sonst kommt man nicht vorwärts.