Projektleiter überschätzen oft Ihre Fähigkeit, das projektrelevante System zu durchschauen. Sie fokussieren sich zu stark auf den Inhalt einzelner operativer Details, statt das große Ganze im Blick zu nehmen (get the big picture). Die Einbettung der einzelnen, aufeinander verweisenden Projektarbeiten in einen Kontext (get the context of the big picture), der mitunter verschiedene Akteure mit jeweils eigenen Logiken enthält, unterbleibt in erschreckend großem Ausmaß. Diese traditionellen Schwächen führen zumeist zu vorschnellen Verhaltensweisen: Statusberichte werden überschätzt, erkennbare Risiken unterschätzt, eine kontextsensitive Planung unterbliebt nahezu vollständig und erzielte Wirkungen erzeugen unerwartete Ablehnungen seitens verschiedener Stakeholder(gruppen). Nötig ist vielmehr das permanente Prüfen der bisherigen Tätigkeiten hinsichtlich des Nichteintretens erwarteter Folgen und des Eintretens unerwarteter Folgen. Und dies sowohl im content als auch im context! So gelingen frühzeitige Anpassungen an veränderte Gegebenheiten. Mit linearem Denken sind diese Herausforderungen allerdings auf keinen Fall und unter keinem Bezugspunkt möglich. Möglich wird es aber mit dem systemorientierten Denken und Handeln.