Komplexität meistern (2. Teil)
Je höher die Projektanforderungen, desto einschneidender sind die negativen Auswirkungen bei Nichterreichen der Projektziele. Das systemorientierte Denken hilft, wesentliche Komplexitätsfallen im Projektmanagement zu vermeiden. Projektleiter sind oft gefangen im traditionellen linear-kausalen Wenn-Dann-Denken. Sie gehen bei der Suche nach Lösungen sehr zielstrebig vor und glauben, aus ihrer persönlichen Erfahrung den Einfluss der Umweltfaktoren beurteilen zu können. Was oft vernachlässigt wird: Regelmäßige Beobachtung der Umweltfaktoren, regelmäßiges Analysieren des Zusammenspiels dieser Faktoren und regelmäßiges Durchspielen von Szenarien. Das ist nötig, um eine Sicht aufs Ganze zu bekommen, ohne sich im Detail zu verlieren. Projektleiter haben auch oft Schwierigkeiten damit, zeitliche Verzögerung von wirkenden Impulsen in ihre Analysen mit einzubeziehen. Führen bisherige Eingriffe nicht zu deutlich messbaren Veränderungen, wird stärker eingegriffen. Durch Zeitverzögerungen schaukeln sich die Wirkungen mit der Zeit exponentiell auf und wirken destruktiv. Nötig ist eine Kenntnis der Gesetzmäßigkeiten von feedforward und feedback in komplexen Systemen.