Wirkungsgefüge eines Marktstandes Teil 6

Beim Betreiben eines Wochenmarktstandes gilt es, Maßnahmen zu setzen, die einen positiven Beitrag auf die eigene Wertschöpfung haben. Geeignete Faktoren sind stark in die Erfolgslogik eingebettet, ihre Outputwirkung ist größer als die Inputwirkung, von der sie beeinflusst werden und man kann sie direkt/impulsstark beeinflussen. Um sie durch drei Kennzahlen: Je größer das Produkt von Aktiv- und Passivsumme in der Einflussmatrix, desto stärker ist der Faktor vernetzt. Je größer die Differenz zwischen Aktiv- und Passivsumme in der Einflussmatrix, desto stärker ist der jeweilige Outputüberschuss. Die Lenkbarkeit der Faktoren wird bemessen zwischen direkt/intensiv = 3 und weder direkt noch intensiv = 0; je höher dieser Wert, desto besser die Lenkbarkeit. Vernetzungsgrad, Outputüberschuss und Lenkbarkeit werden jeweils in eine Rangreihe geordnet. Abschließend werden die 3 Rangplätze der Faktoren addiert und eine gemeinsame Rangreihe ermittelt. Die Erfahrung zeigt: Die ersten 5 Ränge sind effektive Hebel für den Erfolg des Betreibens eines Wochenmarktstandes.

Wirkungsgefüge eines Marktstandes Teil 5

Im Rahmen einer Problemlösung werden den Erfolgsfaktoren eines Gesamtzusammenhangs durch die Einflussmatrix (wie in Teil 3 dargelegt) bestimmte Rollen zugeordnet. Anhand der jeweiligen Anzahl der ein- und ausgehenden Beziehungen werden dabei die Variablen graphisch gruppiert (Abb. 4) und Schlüsselrollen mit bestimmten Eigenschaften zugeordnet: Aktive Variablen sind wirksame Schalthebel, reaktive Variablen sind Indikatoren des aktuellen Zustands und kritische Variablen sind Katalysatoren einer Initialzündung. Puffernde Variablen geben Hinweise, ob wirksame Grenzwerte plötzlich über- oder unterschritten werden. Bezüglich des Betreibens eines Wochenmarktstandes ergibt sich: Bezweckt wird eine langfristig gute Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Für die daraus abgeleiteten Ziele gibt es vielfach keine genauen Zahlenwerte. Vielmehr sind Veränderungen in dem wirksamen Gesamtzusammenhang anzustoßen, deren Wirkungen in absehbarer Zeit einen positiven Beitrag auf die eigene Wertschöpfung in einer permanenten Marktentwicklung erwarten lassen. Dafür eignen sich am ehesten aktive Variablen, auf die ein möglichst direkter Einfluss ausgeübt werden kann.

Wirkungsgefüge eines Marktstandes Teil 4

Entscheidend für das Wirken eines Gesamtzusammenhanges sind nicht die einzelnen Komponenten selber, sondern ihr wirksames Zusammenspiel. Um ein Geschehen in eine bestimmte Richtung hin zu verändern, sollte man sich weitaus weniger auf einzelne Komponenten als vielmehr auf ihre jeweilige Einbettung in den Gesamtzusammenhang konzentrieren. Daher hängt der ökonomische Erfolg eines Wochenmarktstandes maßgeblich an dem Zusammenspiel der Erfolgsfaktoren. Diese konkrete Einbettung eines – an sich variablen – Erfolgsfaktors in das prägende Zusammenspiel ist charakterisiert durch die eingehenden und die herausgehenden Beziehungen. Diese Beziehungen können starke oder schwache Impulsstärken aufweisen, aufschaukelnde oder abschwächende Veränderungswirkungen anstoßen sowie kurz-, mittel- oder eher langfristig wirksam sein.

Wirkungsgefüge eines Marktstandes Teil 3

Wie ein Wirkungsgefüge erstellt wird, das die wirksame Komplexität der Führung eines Marktstandes visuell darstellt, habe ich im 1. Teil entfaltet. Ist diese Arbeit getan, beginnt kann die Suche nach den für Eingriffsmaßnahmen besonders eigneten Variablen. Dafür bietet das Vernetzte Denken das Werkzeug der Einflussmatrix. In den einzelnen Zellen dieser Matrix werden die Wirkungsintensitäten der wirksamen Beziehungen zwischen den beiden betroffenen Variablen notiert. Für Eingriffe in das Wirkungsgefüge der Erfolgsfaktoren des Marktstandes eignen sich insbesondere die Variablen, die nur wenig Input von anderen Variablen bekommen und zugleich viel Output an andere Variablen abgeben. Im Vernetzen Denken wird dieser Zuordnung die Rolle aktiv zugeordnet (andere Rollen sind reaktiv, kritisch und puffernd). Hier ist zu erkennen, dass erstens keineswegs „alles mit allem verbunden ist“. Zweitens wird klar, dass die Expertise der Marktfrau eine aktive Variable ist. Veränderungen an dieser Variablen wirken sich im Gefüge überdurchschnittlich stark aus. Die unternehmerische Verantwortung für einen Marktstand ist übertragbar auf die unternehmerische Verantwortung für ein Unternehmen oder für eine Organisationseinheit.

Wirkungsgefüge eines Marktstandes Teil 2

Anschließend werden wirksame Beziehungen zwischen je zwei der formulierten Faktoren (den sogenannten Variablen) erkundet und mit einer Arbeitsdefinition belegt. Die sprachliche Erfassung wird dadurch visualisiert, dass jede Variable auf einem post-it-Kärtchen notiert wird und jede wirksame direkte Beziehung als Pfeil zwischen den beiden Faktoren gezeichnet wird. Es kommen immer mehr Beziehungen dazu und allmählich entsteht ein Wirkungsgefüge der Erfolgsfaktoren eines Marktstandes. Mit dem hier beispielhaft gezeigten Wirkungsgefüge kann die wirksame Komplexität der Führung eines Marktstandes überschaubar dargestellt werden. Wie die darin enthaltenen Variablen erkannt werden, die für Eingriffsmaßnahmen besonders geeignet sind, entfaltet der 3. Teil.

Wirkungsgefüge eines Marktstandes Teil 1

Die Komplexität des heutigen Marktgeschehens ist unüberschaubar geworden. So ist der ökonomische Erfolg eines Wochenmarktstandes abhängig von einer größeren Zahl an potentiellen Erfolgsfaktoren und den – zum Teil zeitverzögert wirksamen – Beziehungen. Das Vernetzte Denken bietet Methoden und Werkzeuge, das komplexe Zusammenspiel dieser Bedingungen des ökonomischen Erfolgs des Marktstandes zu erfassen. Auf dieser Grundlage können wertvolle Anregungen für das Betreiben eines Marktstandes (als Beispiel einer wirkungsvollen Unternehmertätigkeit) entwickelt werden. Um das engmaschige Gefüge des Zusammenspiels der Erfolgsfaktoren für einen Marktstand zu erkunden, wird in moderierter Form zuerst das Grundproblem mit einer Arbeitsdefinition abgegrenzt. Die Formulierung der Ausgangssituation kommt also ohne jedwede Zielformulierung aus. Anschließend werden gemäß eigener Erfahrungen, aufgrund der Fachliteratur oder mittels verfügbarer Daten problemrelevante Einflussfaktoren gesammelt und von der Moderation auf einem einheitlichen Abstraktionsniveau formuliert. Wie die wirksamen Beziehungen definiert werden, entfaltet der 2. Teil.

Wie ein Wirkungsgefüge entsteht

In moderierter Form erstellt ein Team ein Wirkungsgefüge, indem der Moderator zunächst auf die Thematik einstimmt. Danach erfolgt die Kurzdarstellung der abzubildenden Problematik, die hilfreicher Weise anhand einer Arbeitsdefinition abgegrenzt wird. Das angestrebte Ziel wird anschließend formuliert. In einer weiteren Arbeitsphase stellt der Moderator Fragen zu den Einflussfaktoren. Die Teilnehmer benennen diese und der Moderator notiert sie auf einem einheitlichen Abstraktionsniveau. Nach einer Pause fragt der Moderator nach plausiblen Beziehungen zwischen je zwei Faktoren. Jede wirksame Beziehung wird vom Moderator mit einem Satz verschriftlicht und mit einem Pfeil zwischen den beiden Faktoren dokumentiert. Allmählich ergibt sich so ein ganzes Gefüge von Beziehungen zwischen den Faktoren. Für eine Simulationsfähigkeit sind zusätzlich noch Angaben zu Richtung, Intensität und Fristigkeit der Beziehungen herzuleiten.

Netzwerktreffen Systemdenken

Am 11./12.1.2019 fand in München ein Netzwerktreffen „Systemdenken“ statt. Wesentliche Einflussbedingungen des von der Firma iCONDU organisierten Treffens können mit einem Wirkungsnetz erfasst werden. Es bietet Informationen zu dem Treffen, den kein Text in dieser Kürze und Prägnanz bietet. Uns wurden neben interessanten Gelegenheiten zum Gedankenaustausch, zur Knüpfung bzw. Pflege von persönlichen Kontakten insbesondere die neuartige Software namens simcision geboten.

Erstellung eines Wirkungsgefüges (Teil 3)

Das Wirkungsgefüge gewährt einen Einblick in das Zusammenspiel der Einflussgrößen, dessen Gesamtwirkung die Existenz des beschriebenen Problems ermöglicht. Abschließend kann durch die Einsicht in das problemrelevante Wirkungsgefüge eine nachhaltige Problemlösung erarbeitetet werden, indem in sinnvoller Weise in das Wirkungsgefüge eingegriffen wird. Die begleitende Moderation hilft dabei, ein gleiches Abstraktionsniveau der Formulierungen zu beachten und immer wieder Konsistenz- und Plausibilitätsprüfungen durchzuführen sowie Erkenntnisfortschritte zu notieren und zu visualisieren.

Erstellung eines Wirkungsgefüges (Teil 2)

In moderierter Form erstellt ein Team ein Wirkungsgefüge, indem zunächst eine Kurzdarstellung der Thematik erfolgt, die dann anhand einer Arbeitsdefinition abgegrenzt wird. Anschließend wird das angestrebte Ziel (= Beseitigung des Problems) formuliert. In einer weiteren Arbeitsphase werden problemrelevante Faktoren der Thematik gesammelt und in moderierter Form auf einem einheitlichen Abstraktionsniveau formuliert, mit einer kurzen Arbeitsdefinition festgelegt und mit 2 – 3 Indikatoren konkretisiert. Die Nennungen der Faktoren werden je auf einem post-it-Kärtchen notiert, die auf ein Whiteboard geheftet werden. In der folgenden Arbeitsphase werden problemwirksame Beziehungen zwischen je zwei der formulierten Faktoren gesucht. Jede gefundene Beziehung wird anhand eines Pfeils zwischen den beiden Faktoren am Whiteboard markiert. Mit der Zeit ergeben sich mehrere Wirkungs-Ketten aus 4 und mehr Faktoren. In der anschließenden Arbeitsphase werden die gefundenen Wirkungs-Ketten in moderierter Form am Whiteboard miteinander verbunden. Es ergibt sich ein Gefüge aus mehreren problemwirksamen Wirkungen.